Die Waldkiefer
Pinus sylvestris
Deutscher Name: Waldkiefer, Sandkiefer, Föhre, Forle oder Forche.
Die Nadeln der Kiefer wachsen paarweise am Ast und sind deutlich länger als die von Fichte und Tanne. Die Kiefer bildet eine tiefe Pfahlwurzel und weit verzweigte Seitenwurzeln aus, die dem Baum viel Standfestigkeit geben. So kann sie auch auf trockenen oder sandigen Standorten wie im Fürther Stadtwald wachsen. Im Stadtwald wird die Kiefer bis zu 30 Meter hoch und kann bis zu 600 Jahre alt werden.
Die Kiefer stellt geringe Ansprüche an den Standort und besiedelt als eine der ersten Baumarten waldfreie und lichte Standorte. Sie wird deshalb auch als Lichtbaumart und Pionierbaumart beschrieben.
Im Raum um Nürnberg und Fürth sind Kiefern weit verbreitet. Ein Grund sind die sandigen Böden. Denn auf diesen Extremstandorten mit ungünstiger Wasserversorgung sind die sonst eher konkurrenzschwachen Kiefern den anderen Baumarten auf Dauer überlegen.
Je nach Bodenart, Nährstoff- und Wasserangebot finden sich in Kiefernwäldern unterschiedliche Pflanzen und Tiere mit spezifischer und zum Teil seltener Artenzusammensetzung und hohem Naturschutzwert ein. Lichte Kiefernwälder sind zum Beispiel typische Standorte für Heidel- und Preiselbeeren, wie sie auch im Fürther Stadtwald vorkommen.
Die Kiefer lebt zusammen mit verschiedenen Pilzen, darunter zum Beispiel Pfifferlinge und Milchlinge, in einer Art Lebensgemeinschaft (Symbiose). Über die Wurzel erschließen die Pilze dem Baum Nährstoffe und schützen ihn vor Wurzelinfektionen. Der Baum gibt den Pilzen im Gegenzug Kohlenhydrate zurück. Durch dieses ausgeprägte Pilzwurzelgeflecht und die vom Baum gebildete Pfahlwurzel ist die Kiefer recht sturmfest.
Kiefernholz ist durch seine hohe Elastizität und Festigkeit vielfältig verwendbar, insbesondere im Möbelbau, als Furnierholz sowie Bau- und Konstruktionsholz. Der Mensch nutzt Kiefernholz zur Energiegewinnung als Brennholz, Hackschnitzel, Grillkohle und Holzpellets. Für die Nutzung in Kaminen ist diese Baumart durch ihren hohen Harzanteil gut geeignet, auch wenn die harzbedingte Funkenbildung die Brandgefahr erhöht.
Harz dient als Abwehr gegen Rindenverletzungen und eindringende Schadenserreger. Sogenannte Kienspäne, aus den besonders harzreichen Wurzelstöcken geschnitten, brennen leicht und sogar noch in feuchtem Zustand und waren bis ins 19. Jahrhundert die am weitesten verbreitete Lichtquelle.
Traditionell fanden Harz und Öl der Kiefer in der Volksheilkunde Verwendung. Kiefernadelöl dient noch heute zur Herstellung ätherischer Ölbäder, von Salben und Inhalaten sowie als Ausgangsmaterial für Lacke, Ölfarben und Holzteer.