Holz und seine Biegsamkeit
Waldlehrpfad Station 10
Holz ist vom Volumen und von der Masse her weltweit der bedeutendste nachwachsende Rohstoff. Es lohnt sich, seine wichtigsten Besonderheiten zu kennen:
- Die Festigkeit ist stark abhängig von der Richtung, in der die Kraft einwirkt. Einen Stamm quer zur Wuchsrichtung zu spalten ist sehr schwer, längs gelingt es relativ leicht.
- Holz ist in sich verschieden. Kernholz (innen) und Splintholz (außen) unterscheiden sich und auch die Breite der Jahresringe und Seitenäste haben Einfluss auf die Holzbeschaffenheit.
- Holz kann viel Wasser aufnehmen und wieder abgeben. Davon abhängig verändern sich seine physikalischen Eigenschaften und sein Volumen.
- Holz ist nicht gleich Holz: die Eigenschaften sind je nach Baumart verschieden.
Viele dieser Besonderheiten machen die Verwendung von Holz besonders interessant und reizvoll, zugleich aber auch schwierig. Sinn der forstlichen Bewirtschaftung von Wäldern ist es, durch eine gezielte Pflege der Waldbestände möglichst gerade, walzenförmige Stämme mit wenig dicken Ästen im unteren Bereich zu erhalten. Gleichbleibende Holzeigenschaften kann man durch die Zerlegung der Baumstämme (oder Holzabfälle) und die anschließende Verleimung zu Holzwerkstoffen (z.B. Faser-, Span- oder OSB-Platten, Leimholz, Sperrholz) erreichen.
Um bei starkem Wind nicht abzuknicken sind alle Holzarten begrenzt in der Lage sich zu verbiegen. Dies wird auch bei schwingenden Brücken wie der aus Eichenholz gefertigten Wackelbrücke im Stadtwald genutzt. Es gibt besonders elastische Holzarten mit langen Fasern, wie zum Beispiel die Esche. Ihr Holz nimmt nach einer durch Belastung entstandenen Verformung von selbst wieder die ursprüngliche Form an und eignet sich deshalb auch nicht für geschwungenen Möbelbau. Andere Holzarten wie die Buche und der Ahorn bleiben nach dem Verformen bei hoher Feuchtigkeit und Temperatur und anschließendem Erkalten und Trocknen in der neuen Form.